Wovor wir wirklich Angst haben – und warum genau dort unsere größte Sehnsucht liegt

Von Marc Alexander Holtz

Die meisten Menschen glauben, sie hätten Angst vor Veränderung, vor Fehlern oder davor, andere zu enttäuschen. Doch psychologisch gesehen fürchten wir oft etwas viel Tieferes: uns selbst.

Wir haben Angst davor, uns wirklich zu begegnen – unseren alten Mustern, unseren Verletzungen, unseren Bedürfnissen. Das Nervensystem schützt uns, indem es uns im Autopilot hält: funktionieren, anpassen, weitermachen. Doch gleichzeitig entsteht genau dort die Sehnsucht nach Echtheit, Ruhe und innere Freiheit.

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Die innere Realität ist deshalb fast immer ein Konflikt zwischen Angst und Sehnsucht:

Die Angst hält uns dort, wo es vertraut ist.

Die Sehnsucht zieht uns dorthin, wo wir lebendig werden.

Dieser Konflikt ist der Kern vieler Blockaden, Unsicherheiten, Beziehungsmuster und Lebensentscheidungen.

Er ist nicht krankhaft – er ist menschlich.

Coaching hilft dabei, diesen Raum zu öffnen, ohne Druck und ohne Pathologisierung. Es ist ein Weg zurück zu sich selbst: sanft, klar und im eigenen Tempo.

Wovor wir am meisten Angst haben – und wie sich das zeigt

1. Angst vor Selbstbegegnung

Was es bedeutet:

Die Furcht, zu fühlen, was in uns ist.

Alte Wunden, Scham, Traurigkeit, Bedürfnisse.

Wie du es erkennst (Beispiele):

Du bist ständig beschäftigt. Du vermeidest Ruhe. Du lenkst dich ab, sobald etwas in dir auftaucht. Du „funktionierst“ – aber fühlst dich innerlich leer.

„Wir fürchten nicht die Stille. Wir fürchten das, was sie uns zeigt.“

2. Angst, frei zu werden

Was es bedeutet:

Freiheit heißt Verantwortung. Und Verantwortung macht Angst, wenn man nie gelernt hat, sich selbst zu vertrauen.

Wie du es erkennst:

Du zögerst Entscheidungen hinaus. Du brauchst Bestätigung, selbst für kleine Schritte. Du bleibst lieber im Alten, selbst wenn es dich klein hält.

„Manchmal fürchten wir Freiheit mehr als das, was uns gefangen hält.“

3. Angst, nicht genug zu sein

Was es bedeutet:

Ein uraltes Muster: Wenn ich nicht genüge, verliere ich Zugehörigkeit.

Das Nervensystem meidet Risiken, um Anerkennung nicht zu gefährden.

Wie du es erkennst:

Perfektionismus, Überanpassung, ständiges „Ich sollte…“, Angst vor Kritik oder Ablehnung.

„Die härteste Stimme ist selten die der anderen – es ist die in uns.“

4. Angst, unser altes Selbst zu verlieren

Was es bedeutet:

Selbst sabotierende Muster fühlen sich sicher an, weil sie vertraut sind.

Veränderung bedeutet: Identität wandelt sich.

Wie du es erkennst:

Du weißt, dass etwas nicht gut für dich ist – aber hörst nicht auf damit. Beziehungen, Jobs, Routinen bleiben, obwohl sie dich erschöpfen. Der Gedanke an Veränderung löst Druck aus, nicht Vorfreude.

„Wir halten uns selten fest, weil es gut ist – sondern weil es bekannt ist.“

5. Angst, wirklich gesehen zu werden

Wie es bedeutet:

Echte Sichtbarkeit = echte Verletzbarkeit.

Viele Menschen tragen Masken, um nicht verletzt zu werden.

Wie du es erkennst:

Du zeigst nur die starke, kontrollierte Version von dir. Nähe macht dich nervös. Du ziehst dich zurück, wenn jemand dich wirklich sehen will.

„Gesehen werden ist gefährlich – sagt der Schutz. Heilend – sagt die Sehnsucht.“

Und was ist die Sehnsucht hinter all dem?

Hinter jeder Angst steckt ein Gegenpol – eine tiefe menschliche Sehnsucht:

Angst vor: Selbstbegegnung

Sehnsucht nach: Selbstverbindung, Frieden, innere Klarheit

Angst vor: Freiheit

Sehnsucht nach: Lebendigkeit, Entscheidungskraft, Verantwortung für das eigene Leben

Angst vor: Nicht genug sein

Sehnsucht nach: Anerkennung, Wert, Zugehörigkeit

Angst vor: Altes Selbst verlieren

Sehnsucht nach: Wachstum, Heilung, neue Identität

Angst vor: Gesehen werden

Sehnsucht nach: Nähe, Intimität, authentische Beziehungen

„Was wir am meisten fürchten, ist oft genau das, nach dem wir uns sehnen.“


„Du hast keine Angst vor Veränderung. Du hast Angst vor dem Teil in dir, der endlich leben will.“ Marc Alexander Holtz, Beziehungscoach

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