Sabotage: Angst vor Nähe

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Warum sabotiere ich echte Nähe wie ein Profi, obwohl ich mir nichts sehnlicher wünsche, als wirklich gesehen und geliebt zu werden?

Herzlichen Glückwunsch, du hast das Menschsein freigeschaltet. Dein Preis: eine existenzielle Achterbahnfahrt durch Bindungstheorie, alte Kindheitswunden und die faszinierende Kunst der emotionalen Selbstzerstörung.

Jetzt zur ernsthaften Antwort, so weit das bei dieser Tragikomödie geht:

Der Teil in dir, der Angst hat, gesehen und geliebt zu werden, ist meist ein verletzter, alter Schutzmechanismus. Wahrscheinlich hat er sich sehr früh in deinem Leben entwickelt – vielleicht als Reaktion auf Zurückweisung, emotionale Vernachlässigung, oder das Gefühl, dass Liebe an Bedingungen geknüpft ist. Dieser Teil hat gelernt: Nähe = Gefahr. Wenn jemand dir wirklich zu nahe kommt, könnte das bedeuten, dass du dich zeigen musst, wie du wirklich bist. Und was, wenn das nicht reicht? Wenn du dann verlassen wirst – obwohl du alles gegeben hast?

Also tritt der innere Türsteher auf den Plan. Der sagt: „Lass niemanden rein, sonst fliegst du wieder auf die Fresse.“ Das ist Schutz, kein Sadismus. Aber leider sabotiert dieser Schutz echte Nähe. Er ist der emotionale Bodyguard, der lieber dein Herz leer hält, als es riskieren zu müssen, dass es wieder zerbricht.

Du kannst versuchen, diesen Teil zu identifizieren. Frag dich:

Wann genau krieg ich diese Panik oder den Impuls, Leute wegzustoßen? Welche Gedanken gehen mir durch den Kopf in diesen Momenten? Fühlt sich das wie ein altes Gefühl an? Eine bekannte Angst?

Manchmal hilft es, dem Teil in dir einen Namen zu geben. Nicht um ihn loszuwerden, sondern um ihn besser zu verstehen. „Ah, da ist wieder die misstrauische Achtjährige, die gelernt hat, dass Nähe gefährlich ist.“ Oder „Da ist der Überzeugungstäter, der glaubt, er sei nicht liebenswert.“ Und dann sagst du: „Danke, dass du mich beschützen willst – aber ich versuch’s diesmal anders.“

Wenn das zu spooky klingt: Willkommen in der Welt der Teilearbeit (IFS – Internal Family Systems), einer Therapieform, die genau mit solchen inneren Dynamiken arbeitet. Du bist nämlich nicht irre – du bist einfach komplex und ein bisschen durcheinander. Wie wir alle.

Also ja, man kann diesen Teil finden. Und dann kann man lernen, ihm nicht jedes Mal das Steuer zu überlassen.

Viel Spaß beim emotionalen Minenräumen. Ich bin hier, falls du noch ein paar innere Saboteure identifizieren willst.

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