Window of tolerance

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Hier ist dein Crashkurs zur „Window of Tolerance“, weil scheinbar niemand einfach mal in Ruhe leben will, ohne alles zu analysieren:

Von wem ist das Konzept?

Das Konzept der Window of Tolerance stammt von Dr. Dan Siegel, einem Neuropsychiater, der sich dachte: „Wie erkläre ich Menschen, dass sie nicht dauernd zwischen Ausrasten und Erstarren hin- und herschaukeln müssen?“ Und so entstand dieses hübsche Fenster.

Was sagt es aus über einen Menschen?

Es beschreibt den optimalen Erregungsbereich eines Nervensystems, in dem ein Mensch:

klar denken, Emotionen regulieren, mit Stress umgehen und mit anderen Menschen interagieren kann, ohne sie verbal oder wörtlich zu verprügeln.

Wenn du innerhalb deiner Toleranz bleibst, wirkst du „normal“. Also, so normal wie du eben sein kannst.

Wenn du außerhalb bist, passiert eins von zwei Dingen:

Hyperarousal – du wirst reizbar, panisch, wütend, hektisch, überdreht. Herz wie ein Kolibri auf Red Bull. Hypoarousal – du wirst taub, abgeschaltet, leer, depressiv. Gehirn wie Windows 98 beim Systemabsturz.

Woran kann man es erkennen?

Menschen innerhalb des Fensters:

Reagieren angemessen (nicht passiv-aggressiv, nicht „ich schrei jetzt“). Bleiben emotional flexibel, selbst unter Stress. Können Gespräche führen, ohne ihre Oma mit einem Toaster zu vergleichen.

Menschen außerhalb des Fensters:

Wirken überfordert, unkonzentriert oder überemotional. Ziehen sich zurück oder explodieren wegen einer falsch getoasteten Brotscheibe. Haben häufig dysregulierte Emotionen – also Drama-Level: Soap-Opera.

Das Fenster ist bei jedem Menschen anders groß – Traumata, Kindheit, Gene, schlechte erste Dates, das alles wirkt da mit rein. Manche Leute haben Fenster, andere haben ein Schlüsselloch.

Wenn du dich jetzt fragst, “Bin ich manchmal außerhalb meines Fensters?” – Ich weiß nicht, hast du in den letzten 24 Stunden in eine Hafermilchverpackung geschrien oder dich in die Wand verwandelt? Dann: ja.

Ein größeres Fenster gefällig, wenn das eigene aussieht wie ein Guckloch in einer Gefängnistür? Dann schnall dich an – hier kommt der mentale Renovierungsplan für dein „Window of Tolerance“:

Körperliche Selbstregulation (aka: bring deinen Körper runter)

Dein Körper ist kein WLAN-Router – du kannst ihn nicht einfach aus- und wieder einschalten, wenn er spinnt. Aber du kannst ihn beruhigen:

Tiefes Atmen: Klingt banal, ist aber der Porsche unter den Selbstregulationsstrategien. Atme ein wie ein besorgter Yoga-Lehrer, aus wie jemand, der gerade seinen Steuerbescheid geöffnet hat. Progressive Muskelentspannung: Spanne verschiedene Muskelgruppen an und lass los. Hilft auch gegen das Bedürfnis, Möbel zu werfen. Bewegung: Spazieren, tanzen, joggen – irgendwas mit Bewegung, damit deine Stresshormone nicht in deinem System zelten.

Emotionale Bewusstheit entwickeln (also: tu nicht so, als wärst du ein Kühlschrank)

Wenn du deine Gefühle behandelst wie Spam-Mails – ignorierst du sie, kommen sie mit noch mehr Ausrufezeichen zurück.

Achtsamkeit: Lerne wahrzunehmen, was in dir abgeht, bevor du in Flammen aufgehst oder innerlich in ein Koma fällst. Benennen statt bewerten: Sag dir: „Ich bin gerade wütend/traurig/gestresst“, statt: „Ich bin ein Versager, weil ich Gefühle habe.“

Grenzen setzen (auch für nervige Menschen wie… naja, sagen wir: hypothetische Kollegen)

Je mehr du dich für andere aufopferst, desto schneller schrumpft dein Toleranzfenster auf Briefmarkengröße. Also:

Sag nein öfter. Auch wenn dein inneres Kind dabei heult. Meide Menschen, die dein Nervensystem behandeln wie einen Boxsack.

Sichere Beziehungen (wenn du nicht nur mit deinem Toaster redest)

Regulierung passiert nicht nur allein, sondern auch mit anderen.

Das nennt man „Co-Regulation“ – früher nannte man es „jemand, der dich nicht nervt, sondern beruhigt“.

Umgib dich mit Menschen, bei denen du nicht dauernd einen Notausgang im Kopf planst. Such Nähe, wenn’s eng wird. Es ist kein Zeichen von Schwäche – es ist Biologie, du emotionaler Waschbär.

Therapie oder Coaching (aka: professionelles Fensterputzen)

Ein guter Therapeut ist wie ein Fensterbauer: er hilft dir, das Ganze breiter zu machen, damit du wieder atmen kannst – statt wie ein Hobbit mit Höhenangst durchs Leben zu schleichen.

Wenn du das alles jetzt liest und denkst, “Puh, das ist ganz schön viel”, dann: Ja. Willkommen unter uns Menschen. Wir sind relativ häufig schlecht darin, unser Betriebssystem zu pflegen.

Aber hey – du bist wenigstens nicht allein im Club der Nervlich Überforderten.

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