Was sind Verhaltensauffälligkeiten?
Verhaltensauffälligkeiten sind äußere Signale einer inneren Überlastung. Sie zeigen sich oft dann, wenn Menschen nicht mehr im Kontakt mit sich selbst sind und alte Schutzstrategien übernehmen – meist unbewusst.
Viele Betroffene erkennen diese Muster erst von außen: wenn der Alltag schwerer, das Leben enger oder die Beziehungen komplizierter werden.
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1. Überanpassung: Wenn man sich selbst verliert
Ein häufiges Warnsignal ist die übermäßige Anpassung an andere. Typische Anzeichen:
Immer nett sein – selbst wenn es innerlich „Nein“ ist
Ja sagen, obwohl man Grenzen überschreitet
Für alle alles erledigen
Konflikte vermeiden
Verantwortung für andere übernehmen
Entscheidungen abgeben
Sich emotional abhängig fühlen
Bedürfnisse nicht aussprechen
2. Überfunktionieren: Der Körper arbeitet, das Herz brennt aus
Viele Menschen gehen in den Fight/Flight–Modus, ohne es zu merken. Beispiele:
Zu viel Arbeit / Workaholism
Perfektionismus
Getriebenheit, Unruhe
Übermäßiger Sport oder Yoga
Ständige Selbstoptimierung
„Funktionieren statt fühlen“
Nie Pause machen
Stärke zeigen müssen
3. Unterfunktionieren: Wenn nichts mehr geht
Hier zeigt sich der Freeze-Modus – innerer Rückzug, Leere oder Erstarrung.
Keine Motivation
Emotionale Taubheit
Rückzug aus dem sozialen Leben
Dinge nicht mehr schaffen
Aufschieben, Überforderung
Energieverlust
Innerer Nebel, geistige Blockaden
4. Kompensationsverhalten: Wenn etwas innerlich fehlt
Diese Muster dienen der schnellen Selbstberuhigung – oft unbewusst:
Alkohol, um runterzukommen
Rauchen
Emotionales Essen
Übermäßiger Medienkonsum
Impulskäufe
Dating zur Betäubung
Zucker, Koffein, ständige Stimulation
Reizüberflutung, um Stille zu vermeiden
5. Beziehungsmuster als Warnsignale
Beziehungen sind der Spiegel unserer frühen Bindungserfahrungen. Häufige Verhaltensauffälligkeiten:
Retterrolle einnehmen
Verlustangst oder Klammern
Nähe fürchten oder vermeiden
Schnelle Schuldübernahme
Eigene Bedürfnisse verstecken
Reizbarkeit, Überreaktionen
Übermäßige Rücksichtnahme
6. Körperliche Reaktionen als Stressanzeichen
Der Körper spricht oft zuerst:
Schlafstörungen
Grübeln
Herzrasen
Muskelspannung (Kiefer, Nacken, Schultern)
Magenprobleme
Erschöpfung
Unruhe und Alarmzustände
7. „Positive“ Verhaltensauffälligkeiten, die dennoch ungesund sind
Auch Überfürsorge oder extremes Positivsein können Masken sein:
Zu viel Yoga, Meditation, Spiritualität
Hyper-Optimismus
Überkontrolle
Dauerlächeln trotz innerem Schmerz
Übermäßige Harmoniebedürftigkeit
Starke
Selbstbeherrschung
Perfekte Außenwirkung
Warum wir diese Verhaltensauffälligkeiten entwickeln
Diese Muster sind Überlebensstrategien aus der Vergangenheit. Sie hatten einmal eine Funktion – Schutz, Zugehörigkeit, Sicherheit, Anerkennung.
Doch heute trennen sie Menschen oft von ihrem inneren Kompass, ihren Bedürfnissen und echten Beziehungen.
Ein traumasensibler Beziehungstat Coach hilft:
Muster zu erkennen
ihre Herkunft zu verstehen
Bedürfnisse zu identifizieren
innere Sicherheit aufzubauen
neue, gesunde Verhaltensweisen zu entwickeln
Es geht nicht darum, „funktionierender“ zu werden – sondern wieder in Beziehung zu sich selbst zu kommen.
Wenn du dich in diesen Zeilen wiederfindest, ist das kein Versagen – es ist ein Ruf.
Ein Ruf zurück zu dir.
Zurück zu deinem Tempo.
Zurück nach vorn.


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