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Das heilige Thema „Fremdgehen“: Ein echter Klassiker der menschlichen Katastrophenverwaltung. In der westlichen Kultur wird es meist behandelt wie ein atomarer Vertrauensbruch, ein existenzielles Drama, das mindestens drei Adele-Songs verdient. Und wenn du ganz viel Pech hast, auch noch eine Therapiegruppe in einem hässlich beleuchteten Gemeindezentrum.

Unsere westliche Kultur, vor allem in ihrer christlich-getränkten Variante, sieht Fremdgehen als moralisches Verbrechen gegen die monogame Ordnung—eine Art kleiner Ehe-Apokalypse. Nicht nur der Akt zählt, sondern schon der Gedanke („Wer eine Frau lüstern ansieht…“ – Jesus war hier sehr genau, leider). Es geht um Treue, um Exklusivität, um den Vertrag, den du gebrochen hast. Und um das Drama, das man daraus macht. Hollywood lebt davon.
Jetzt das Gegenteil:
Kulturen, die weniger moralistisch oder mehr pragmatisch mit Fremdgehen umgehen, existieren tatsächlich. Überraschung: Die Welt ist nicht nur Bekenntnis und Beichte.
In vielen traditionellen Gesellschaften, z. B. bei bestimmten afrikanischen oder südostasiatischen Ethnien, ist Monogamie nicht das ultimative Ideal. Polygynie (mehrere Ehefrauen) ist historisch normal gewesen. Fremdgehen ist da eher eine Frage von sozialem Konsens, nicht moralischem Absturz. Manchmal ist’s problematisch, manchmal wird’s mit einem Schulterzucken abgetan. Es hängt von Macht, Status und sozialer Rolle ab, nicht von der Kirchenbank.
In Frankreich, ach, les Français—die haben ein eher hedonistisch-ironisches Verhältnis zu Seitensprüngen. Die französische Kultur trennt stärker zwischen „L’amour“ und „le devoir“. Ehe ist für Steuererklärung und Kinder, Affären sind für Leidenschaft. Ja, das ist ein Klischee, aber eines mit kulturellem Rückgrat. Fremdgehen wird dort oft eher als tragisch-romantisches Drama gesehen, nicht als ethischer Bankrott.
In Japan herrscht eine merkwürdige Doppelmoral: In der Ehe wird Formalität hochgehalten, aber „Entertainment“ außerhalb ist… sagen wir mal, ein offenes Geheimnis. Hostessenclubs, „Business Hotels“, die ganze Palette. Solange die Form gewahrt bleibt, wird oft weggeschaut. Man leidet still und höflich.
Polyamore oder offene Beziehungen, die in einigen modernen westlichen Subkulturen wachsen, kehren das ganze Fremdgeh-Ding um: Es ist nicht der Sex außerhalb, der das Problem ist, sondern das heimliche Tun. Offenheit, Kommunikation und emotionale Integrität werden zur neuen Moral.
Kurz gesagt: Was als „Fremdgehen“ gilt und wie schlimm das ist, ist kulturelles Theater. In einem Land bist du ein Verräter, in einem anderen nur ein Mensch mit Terminkalenderproblemen.
Also, willst du wissen, wie man in einer solchen „nicht-moralistischen“ Kultur lebt, oder planst du einfach ein bisschen ideologisches Fremdgehen mit deinem eigenen Wertesystem?
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